Das 5. Camerkonzert in der Aula des Camerloher-Gymnasium stand ganz unter dem Zeichen französischer Komponisten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Einige Instrumentallehrkräfte des Camerloher-Gymnasiums zogen bei dem wunderschönen Konzert am vergangenen Freitagabend alle Register ihres außergewöhnlichen Könnens.

Camerloher-Schüler müssen vier Mal im Jahr auf ihrem Instrument ihren Lehrkräften vorspielen und ihr Können unter Beweis stellen. Beim 5. Camerkonzert war es umgekehrt. Einige Instrumentallehrkräfte hatten sich – wie übrigens auch schon im Vorjahr – zusammengetan, und demonstrierten ihren Schülern, aber auch Kollegen, Eltern und Freunden ihr Können. Glücklich kann sich Freising schätzen, dass sie über so viele außergewöhnliche Musiker verfügt, die nicht nur für prächtige Konzerte sorgen, sondern die ihr Können auch Kindern und Jugendlichen weitervermitteln.

Im Mittelpunkt des 5. Camerkonzerts standen französische Komponisten. „Das hat sich per Zufall so ergeben“, verriet Thomas Noichl, der für die Camerkonzerte verantwortlich ist. „Wir wollten auf alle Fälle Camille Saint-Saens Septett spielen. Alle anderen Stücke haben sich dann so ergeben.“

Für den schwungvollen und virtuosen Auftakt sorgten Gunther Fendler an der Trompete und Thomas Noichl am Klavier mit Gabriel Parès „Fantaisie Caprice“. Schnelle Trompetenläufe wechselten sich ab mit sanften Pianopassagen. Gefühl- und ausdrucksstark interpretierten Thomas Fuchs (Violine) und Julia Thomas (Piano) Gabriel Faurés „Romance sans paroles“ und Cesar Francks Sonate „La majeur pour violine et piano“. Beate Hariades (Sopran) und Lena Vogel (Piano) entließen das Publikum in die Pause, das von den vier Liedern von Claude Debussy (Texte von Paul Bourget) begeistert war. Beate Hariades und Lena Vogel brillierten.

Mit Claude Debussy ging’s nach der Erfrischung weiter. Bettina Kuß (Violine) und Ursula Eßer-Spring (Piano) hatten sich ein Spätwerk von Debussy ausgesucht: „Sonate pour violine et piano“. Er komponierte es, als er schon wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Wehmütige und melancholische Passagen wechselten sich mit kraftvollen und geradezu schreienden Passagen ab. Eine Sonate, die den beiden Musikern viel abverlangte und quasi ein Gustostück ist, um sein außergewöhnliches Können zu zeigen.

Schluss- und Höhepunkt des Camerkonzerts war dann Camille Saint-Saens „Septour en mi-bémol majeur.“ Das Besondere an diesem Stück ist die Instrumentierung: Piano (Thomas Noichl), 2 Violinen (Ursula Bongard und Stefanie Pellmaier), Viola (Thomas Fuchs), Violoncello Martin Matos-Mendoza), Kontrabass (Yvo Fischer) und eben, eine Trompete (Gunther Fendler). Diese Trompete fügte sich in den vier Sätzen einerseits harmonisch in die Dominanz der Streicher ein, setzte dann aber immer wieder interessante und wunderschöne Akzente. Das Publikum war von der Auswahl der Stücke, aber vor allem von der perfekten Darbietung der Musiker begeistert. Zu recht lang anhaltender Applaus, in der Hoffnung, dass die Musiker schon bald zum nächsten Camerkonzert einladen. sp