Der Arbeitskreis Musischer Gymnasien in Bayern traf sich am vergangenen Samstag (23.02.2019) zu seiner Jahrestagung in Freising. Sie stand unter dem Motto: „Digitalisierung neu begreifen – Digitalisierung musisch begreifen. Selbst gestalten statt konsumieren“. Das Camerloher-Gymnasium – vor allem der Elternbeirat – hatten diese Jahrestagung, an der auch Ministerialrat Stephan Zahlhaas vom Kultusministerium teilnahm, perfekt organisiert.

Die Elternbeiräte der Musischen Gymnasien in Bayern gründeten in den 1970er Jahres diesen Arbeitskreis. Nach und nach stießen die Musik-, Kunst- und Theaterlehrkräfte sowie die Schulleitung dazu. Der Arbeitskreis trifft sich einmal im Jahr zum Gedankenaustausch zu einem bestimmten aktuellen Themenbereich. Die Ergebnisse, verbunden meist mit Wünschen und Forderungen, werden dann dem Kultusministerium mitgeteilt, das die Vorstandsprecher des Arbeitskreises zu einem Meinungsaustausch einlädt.

Camerloher-Schulleiterin Andrea Bliese begrüßte die Vertreter der Gymnasien und Ministerialrat Zahlhaas und gab für die Gäste einen kurzen Einblick ins Schulleben. Der Oberstufenchor, das Sinfonieorchester und das Blechbläserensemble des Camerloher-Gymnasiums umrahmten musikalisch die Veranstaltung. Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe präsentierten ihren preisgekrönten Dokumentarfilm „Die lieben ihre Eltern trotzdem“.

Ministerialrat Stephan Zahlhaas, u.a. zuständig für die Musischen Gymnasien und für die Weiterentwicklung des Bayerischen Gymnasiums, war mit seinem Mitarbeiter Simon Schwab nach Freising gekommen. In seinem Impulsreferat verwies er auf die „Bedeutung der Bildung in einer digitalisierten Welt“. Der neue Lehrplan setze Schwerpunkte in diesem Bereich. Zahlhaas nutzte die Gelegenheit, um vor den Vertretern der Gymnasien den augenblicklichen Planungsstand für die neue Oberstufe zu erläutern. Entschieden sei noch nichts, gab Zahlhaas zu verstehen. „Es kristallisierten sich bei den beiden ersten runden Tischen mit den Verbänden einige Punkte heraus, beispielsweise den Schülerinnen und Schülern bessere Möglichkeiten zu eigenen Profilbildung zu geben.“ Man gehe derzeit davon aus, dass in Bayern auch künftig in fünf Fächern das Abitur abzulegen sei. Viele gut gemeinte Vorschläge würden an der Organisierbarkeit in den Schulen scheitern oder auch an der Finanzierbarkeit. MR Zahlhaas stellte sich nach seinem Referat vielen Fragen der Teilnehmer.

Was das Thema Bildung in einer digitalen Welt anlangt, wurde am Ende der Tagung deutlich, dass der Ausstattungsstand an den musischen Gymnasien sehr unterschiedlich ist. Notwendig sei, dass die Sachaufwandsträger für einen schnellen Internetzugang über Glasfaser sorgen müssten und dass vor allem Geld ausgeben werden müsse, um die aufwendige Technik zu warten. Hier sehen alle Schulen noch sehr viel Nachholbedarf bei den Sachaufwandsträgern. Die Musischen Gymnasien sehen gerade über ihre Profilfächer wie Musik und Kunst ihre Chance darin, die Schüler für die digitale Welt fit zu machen und eine wichtige Balance zwischen der digitalen und der analogen Welt, die nach wie vor ihren Bestand haben wird, herzustellen. Dr. Myriam Rion, Vorsitzende des Arbeitskreises und Elternvertreterin, wird den Wunsch- und Forderungskatalog der Tagung wie schon in den letzten Jahren an das Kultusministerium weiterleiten, um weiterhin in einem regen Gedankenaustausch zu bleiben.

Bei der Jahrestagung ergaben sich auch einige Änderungen in der Vorstandschaft des Arbeitskreises. Andrea Thomas, Vorsitzende des Elternbeirates des Camerloher-Gymnasiums, wurde als stellvertretende Vorsitzende in den Arbeitskreis gewählt. Gerhard Schebler, Kunstlehrer am Camerloher-Gymnasium, bislang Sprecher der Kunstlehrkräfte, musste seinen Posten abgeben, da er ins Kultusministerium gewechselt ist. Peter Spanrad, stellvertretender Schulleiter des Camerloher-Gymnasiums, war bislang Sprecher der Schulleitungen in der Vorstandschaft und geht im kommenden Jahr in Pension. Seinen Posten übernimmt künftig Regine Hofmann, stellvertretende Schulleiterin am Korbinian-Aigner-Gymnasium Erding. sp