„Herzlich Willkommen zum Assessment-Center-Workshop“ lautete die Devise am Montag, den 12. und 19. Juni 2023 für jeweils drei P-Seminare der Q 11. Als Expertin auf diesem Gebiet war dazu Frau Goss-Schwarzenberg von der AOK-Direktion Freising-Erding am Camerloher-Gymnasium zu Gast. Im ersten etwa 30-minütigen Teil stellte Sie den TeilnehmerInnen verschiedene typische Aufgaben eines Assessment-Centers sowie den möglichen Ablauf eines solchen Auswahlverfahrens vor.

Sie erläuterte den SchülerInnen, dass es den Unternehmen oder Universitäten dabei vor allem um die Sozialkompetenzen der BewerberInnen geht. Auch die enorme Bedeutung eines guten ersten Eindrucks – wozu nach wie vor auch angemessene Kleidung gehört – hob die Referentin deutlich hervor.

Im zweiten etwa 60-minütigen Teil des Nachmittgas wurde es dann interaktiv. Los ging es mit der sogenannten Selbstpräsentation. Die typische Aufgabenstellung dazu lautete konkret: Bitte stellen Sie uns und den anderen TeilnehmerInnen Ihren Werdegang kurz einmal in zwei bis drei Minuten vor“. Als kleine Hilfestellung gab Frau Goss-Schwarzenberg den TeilnehmerInnen die folgende Gliederung mit Tipps zu den jeweiligen Inhalten an die Hand:

1.)    Ich bin … (Lebenslauf, …)

2.)    Ich kann… (Ämter, Wahlfächer, Praktika, Hobbies, Interessen, …)

3.)    Ich will …. (Zukunftsplan, …)

Nachdem einzelne SchülerInnen diese Übung – freiwillig – im Plenum gemeistert hatten, gab die Expertin jeweils ein kurzes Feedback. Und um in einer echten Bewerbungssituation die eigene Nervosität noch besser in den Griff zu bekommen, hatte Frau Goss-Schwarzenberg das Prinzip H A S E für die SchülerInnen als praktischen Tipp parat. Der Begriff ist ein Akronym und steht für: H – Haltung  A – Atmung  S – Spannung  E – Erdung. Gedanken und Emotionen eines Menschen haben direkten Einfluss auf die Körperebene, also die Ausstrahlung, die Stimme, die Mimik und die Körperhaltung – aber eben auch umgekehrt. Bei Anspannung im Organismus kann man somit auf Körperebene dagegenwirken.

Die sogenannte Postkorbübung stellte die nächste Aufgabe für die TeilnehmerInnen beim Workshop dar. Dabei galt es eine Flut von fiktiven E-Mails und Nachrichten begründet in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die geschilderte Situation einen enormen Zeitdruck und schier unlösbare Probleme aufzeigte. So stand beispielsweise der Abflug für den gebuchten Familienurlaub bereits in drei Stunden an, das Handy war kaputt, niemand sonst war mehr im Büro und gerade jetzt kündigte sich der wichtigste Lieferant überraschend für übermorgen an, ein enorm wichtiger Mitarbeiter hatte die Kündigung geschickt und der eigene Vater wurde soeben ins Krankenhaus eingeliefert. Die durchaus kreativen Lösungsvorschläge von einigen TeilnehmerInnen des Workshops wurden im Plenum präsentiert und gemeinsam mit Frau Goss-Schwarzenberg besprochen.

Bei einem zweiminütigen Wissenstest zum Thema „Verbale Intelligenz“ konnten alle TeilnehmerInnen dann testen, wie gut sie bei einer solchen Aufgabe abschneiden würden.

Als abschließende Übung des Workshops führten sechs SchülerInnen noch eine Gruppendiskussion zum Thema „Welche Eigenschaften bzw. sozialen Kompetenzen werden von Azubis erwartet?“ durch. Dabei war das Ziel der Aufgabe, dass sich die Gruppe auf drei Merkmale einigt und ihre Entscheidung zudem begründet. Wie auch bei allen vorangegangenen Übungen gab die Expertin davor ein paar Tipps und Hinweise zur erfolgreichen Bearbeitung und danach individuelle Rückmeldungen.  

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Frau Goss-Schwarzenberg für die beiden äußerst interessanten und vielseitigen Nachmittage.

 

Katrin Westermeier, KBO