Es war ein ganz außergewöhnlicher Konzertabend. 13 Posaunisten umfasst das Stuttgarter Posaunen Consort. Allein das ist schon außergewöhnlich und selten. Und was diese 13 Posaunisten den Zuhörern in der Aula des Camerloher-Gymnasiums boten, war nicht nur außergewöhnlich, sondern exzellent. Die vielen Freisinger Profimusiker, die das 3. Camerkonzert angelockt hatte, waren jedenfalls begeistert.

Es war am Donnerstagabend (13.10.2016) das 3. CamerKonzert, zu dem das Camerloher-Gymnasium eingeladen hatte. Organisator Thomas Noichl, Musiklehrer am Camerloher-Gymnasium, will mit dieser Reihe vor allem auch ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums eine Möglichkeit bieten, sich dem Freisinger Publikum zu präsentierten. Diesmal war es Felix Schlüter, Camerloher-Absolvent, und vielen Freisingern auch durch sein Wirken in der Städtischen Musikschule ein Begriff, der nach Freising zurückgekommen war. Felix Schlüter studiert in Stuttgart Bassposaune und ist Mitglied des Stuttgarter Posaunen Consort, das derzeit auf Deutschlandtour ist.

Die 13 Posaunisten spielten Stücke vom 16. bis ins 21. Jahrhundert, auch aktuelle Filmmusik und eine Uraufführung standen auf dem Programm. Das Konzert startete mit Gabrielis mehrchörigen Canzonen. Diese erfordern eine souveräne Beherrschung des Instruments von jedem einzelnen Spieler. Gleichzeitig erfordern Gabrielis Stücke eine extrem hohe Konzentration im Zusammenspiel und im musikalischen Dialog. Und beides beherrscht das Stuttgarter Posaunen Consort in höchster Perfektion. Bereits mit den ersten Takten zogen die Nachwuchsmusiker die Zuhörer in ihren Bann. Die Darbietung machte klar: Dieser Abend würde auf höchst denkbarsten Niveau gelingen. Was die jungen Studenten der Stuttgarter Hochschule für Musik boten, braucht den Vergleich mit internationalen Spitzenensembles nicht scheuen. In der Folge konnte man die bekannten „antiche danzi es arie“ von Respighi in der Bearbeitung für großes Posaunenensemble hören. Sowohl die Ausführung als auch das Arrangement (Prof. Gromer) ließen einen das große Orchester, das ja im Original vorgesehen ist, überhaupt nicht vermissen. „Überhaupt ist das Zusammenspiel des Consorts so differenziert dynamisch, so klangfarbenreich, dass man als Zuhörer das Blechinstrument vergisst und nur noch Musik hört“, so der einhellige Kommentar vieler hochkarätiger Experten unter der Zuhörerschaft. Freisinger Musikschulleiter, Profiposaunisten und Professoren der Münchner Hochschule, die in die Camerloher-Aula gekommen waren, waren jedenfalls begeistert von der Arbeit ihres Kollegen Prof. Hennig Wiegräbe, der das Stuttgarter Posaunen Consort leitet. „Vielen Dank an Felix Schlüter, Musikstudent und Mitglied des Ensembles, der als Ex-Camerloher das Gastspiel vermittelt hat“, zeigte sich Thomas Noichl mehr als zufrieden mit dem 3. CamerKonzert. no/sp