Fanny, eine braune Labrador-Hündin, kam zur allgemeinen Erheiterung schon als Welpe zu Besuch ans Camerloher. Seit dem Schuljahr 2016/17 ist sie als Präsenzhund hauptsächlich in der Klasse 6a eingesetzt, aber sogar unsere Oberstufenkurse freuen sich, wenn Fanny ab und zu mit in den Unterricht kommt. Wie es sich für ein musisches Gymnasium gehört, hat Fanny ihren Namen in Anlehnung an die Komponistin Fanny Mendelssohn erhalten.

Schulhunde gibt es inzwischen immer mehr, aber nur wenige davon an Gymnasien. Grund dafür ist die Anforderung an die räumlichen Gegebenheiten, da die Hunde ungestörte Rückzugsräume benötigen, so dass sie meist von Biologielehrern geführt werden, da diese über eigene Fachräume verfügen- so auch am Camerloher. Im Kontaktbrief. Naturwissenschaften des ISB von 2009 heißt es: „(…) Im Rahmen des Biologieunterrichts und der schulischen Umweltbildung sollen die Schülerinnen und Schüler Tiere als Teil der Natur begreifen, die Verbindung zum Lebensraum und Ökosystem herstellen und die Bedeutung der Artenvielfalt erkennen und als erhaltenswert erachten. Ein elementarer Zugang zu diesen Zielen kann die Begegnung mit lebenden Tieren sein (….)“ Darüber hinaus wird der vermehrte Einsatz von Schulhunden im Rahmen der tiergestützten Pädagogik vom Kultusministerium ausdrücklich gewünscht, denn wissenschaftliche Untersuchungen erbrachten folgende Erkenntnisse:

  • Ein Schulhund schafft ein besseres Klassenklima
  • Er eröffnet Wege zu mehr Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit, da er jeden so annimmt, wie er ist
  • Ein Schulhund ermutigt und stärkt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen
  • Er erleichtert eher schüchternen Kindern den Kontakt zu anderen zu finden
  • Er sensibilisiert und fördert die Empathie durch seine Kommunikation auf nonverbaler Ebene

Fanny wird als Schulhund regelmäßig tierärztlich betreut und von der Hundetrainerin Marion Friedhoff aus München individuell gecoacht. Sie ist lernfreudig, zeigt einen ausgeglichenen Charakter, geht stets freundlich auf Menschen zu und liebt es, am Ende der Stunde gestreichelt zu werden. Nur das Pausenbrot muss man vor ihr in Sicherheit bringen!

Fanny leistet im Biologieunterricht der Unterstufe als Anschauungsmodell für Wirbeltiere und in der Oberstufe bei den Themen „Verhaltensbiologie“ und „Konditionierung“ gute Dienste. Es ist geplant den Einsatzbereich von Fanny im Rahmen der tiergestützen Pädagogik noch zu erweitern. Sie soll für besondere Einsätze in der Schulpädagogik bzw. der am Camerloher bereits vorhandenen Krisenpädagogik individuell buchbar sein oder auch in Klassen mit schwieriger Gruppendynamik punktuell zum Einsatz kommen. Vorstellbar ist auch die Aufgabe als „Vorlesehund“ für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten oder als „Begrüßungshund“ bei Kindern mit vorübergehender Schulangst.

Auf die neuen Aufgaben freuen sich
Gabriele Ernst und Fanny