Geschafft! 115 Schülerinnen und Schüler waren vor einigen Wochen zu den Abiturprüfungen angetreten. Alle haben bestanden. Und der Notenschnitt von 2,27 kann sich mehr als sehen lassen. Verständlich, dass Schulleiterin Andrea Bliese auf „ihre“ Absolvia 2017 sehr stolz ist.

Die große Verleihung der Abiturzeugnisse begann am Freitagmittag sehr emotional. Die 115 Abiturientinnen und Abiturienten zogen in die sehr festliche geschmückte Aula ein und stimmten die vielen Besucher mit ihrem ersten Abisong auf Feierlichkeiten ein. Leonie Reicheneider führte danach charmant, eloquent, erfrischend spontan und professionell durch den Nachmittag.

Schulleiterin Andrea Bliese zeigte sich sichtlich gerührt: „Was für ein Tag! Was für eine Stimmung!“ Weil heuer Luther-Jahr ist, lag es für Schulleiterin nahe, die Entlassung der Abiturientinnen und Abiturienten in Beziehung zu den Reformatoren zu setzen. Die Bildung des Menschen, die Schule und vor allem das Musische und Ästhetische seien für Luther sehr wichtig gewesen, erinnerte Bliese und zitierte ihn: „Wer die Kunst (Musisches) kann, wird anderes auch können.“ Andrea Bliese ist sich deshalb sicher, dass die Camerloher-Absolvia bestens gewappnete ihre Zukunft angehen kann. Bliese gab den jungen Erwachsenen mit auf ihrem neuen Lebensweg, in der medialen Welt nicht einfach nur alles nachzuplappern, was andere sagen, sondern mutig und eigenverantwortlich sein Leben in die Hand zu nehmen. Sie bedankte sich bei der Absolvia für die „vielen schönen Erlebnisse, die wir mit Euch hatten“. Sie bedankte sich auch bei den Eltern, bei den Lehrkräften und vor allem auch bei Oberstufenkoordination Silvia Betz, die die Absolvia über drei hinweg intensiv und einfühlsam begleitet hatte.

Der Stellvertretende Landrat Robert Scholz hatte nachgerechnet: „Sie haben jetzt fast 4400 Tage Schulzeit hinter sich.“ Scholz forderte die Abiturientinnen und Abiturienten auf, trotz enormen Leistungsdrucks in der Gesellschaft „Mensch zu bleiben.“ Denn der Konkurrenzdruck mache die Menschen ärmer. „Bleiben Sie neugierig auf das Leben, nutzen Sie Ihre Chancen“, so der Rat des Stellvertretenden Landrats, der sich ausdrücklich für das große Engagement der Schulfamilie des Camerloher-Gymnasiums bedankte.

Freising Bürgermeister Johann Hölzl wünschte der Absolvia 2017 „gute Ratgeber bei der Wahl, wohin es nach dem Abitur geht“. „Geht Euren nächsten Lebensabschnitt mit Leidenschaft, Neugier, und Optimismus an. Vertraut dem, was Ihr am Camerloher gelernt habt“, so Hölzl weiter.

Elternbeiratsvorsitzende Andrea Thomas gratulierte der Absolvia. „Ihr seid am Camerloher zu einer Persönlichkeit gereift. Auf Euch wartet jetzt die große weite Welt. Nehmt Euer Leben selber in die Hand.“

Stefanie Zeifang, die Vorsitzende des Fördervereins, blickte auf die letzten acht Jahre Schulzeit zurück und erinnerte an die vielen schönen Fahrten. Die seien, betonte Zeifang, ohne die großzügige finanzielle Unterstützung seitens des Elternbeirats und des Fördervereins gar nicht möglich gewesen. Deshalb appellierte sie an die Abiturientinnen und Abiturienten, Mitglied im Förderverein zu werden. Schülerinnen und Schüler des Abijahrgangs, die sich während der Schulzeit über den Unterricht hinaus, besonders für das Camerloher engagiert hatten, erhielten aus den Händen von Stefanie Zeifang eine Silbermedaille.

In der pointierten, spritzigen und humorvollen Lehrerrede blickte Andreas Decker auf die letzten acht Jahre zurück und verquickte vieles mit dem politischen Zeitgeschehen in diesen Jahren. Dabei stellte er die Frage, ob gymnasiale Bildung im Zeitalter von Google überhaupt noch nötig sei.

Ein Highlight der Verabschiedung war zweifelsfrei die Rede der Vertreter der Absolvia 2017. Carla Dörffel und Lucas Obermeier präsentierten in ihrer geschliffenen, elaborierten und kurzweiligen Rede einen Rückblick auf zwölf Jahre Schulzeit – meist positiv, aber durchaus auch mit kritischen Randbemerkungen. Sie bedankten sich bei allen, die ihnen auf dem langen Weg zum Abitur geholfen haben. Dank an die Eltern, an die Lehrkräfte, die ihnen bis zum Schluss unter die Arme gegriffen haben, Dank an die Schulleitung für die Offenheit, Dank aber vor allem an Oberstufenkoordinatorin Silvia Betz. „Silvia, vielen Dank für Dein Engagement, für Dein Einfühlungsvermögen und Dein Organisationstalent“, so Carla Dörffel und Lucas Obermeier. Am Ende lautete die Botschaft der beiden: Einerseits blicke man mit einem lachenden Auge auf die schöne Schulzeit zurück, anderseits müsse man aber den Blick auch nach vorne richten. „Wohin unsere Reise jetzt geht, ist noch unklar. Aber uns stehen alle Möglichkeiten offen.“

Am Ende sorgten die Abiturientinnen und Abiturienten mit ihrem Schlusssong nochmals für einen emotionalen Moment. Sie hatten aus dem Musical „Fame“ einen Song ausgewählt und umgetextet. Von „vielen Momenten, die wir nicht vergessen werden“, sangen sie. sp