„Welche Atmo legen wir unter: Marktplatz oder doch lieber Wirtshaus? „Und für O-Ton 3 das gleiche?“ „Welcher Satz kann hier noch weg?“ Ein konzentrierter Meinungsaustausch erfüllt das Tonbearbeitungsstudio TB 20 im Funkhaus des Bayrischen Rundfunks.

Wir - Meret, Frida, Evelyn und Finn - ,vier Teilnehmer des diesjährigen takeOff-Programms, erstellen gerade einen Audiobeitrag zum Thema „Frauen in der Politik – 100 Jahre Frauenwahlrecht“. Fachkundige Hilfe erhalten wir dabei von der ehemaligen Camerloher-Absolventin Eileen Goepfert, die als Auszubildende für Mediengestaltung Bild und Ton ihr zweites Lehrjahr beim BR absolviert.

Einen Radiobeitrag zu produzieren, ist, wie wir hautnah erfahren, ein sehr vielseitiges Projekt. Nach einer langen Findungsphase einigten wir uns auf das Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Freundlicherweise durften wir dazu das Material der Ausstellung benutzen, die im vergangenen Herbst vom Katholischen Frauenbund im Freisinger Rathaus gezeigt wurde und die wir mit unserer betreuenden Lehrkraft, Frau Balzhäuser, besucht hatten. Frau Balzhäuser stellte auch den Kontakt zu Eileen Goepfert her, die uns in einer Nachmittagsveranstaltung ihren Ausbildungsberuf vorstellte.

Jetzt nahm unser Projekt Fahrt auf. Mit Eileen einigten wir uns darauf, das Skript für einen sogenannten „gebauten Beitrag“ zu erstellen. Dabei handelt es sich um eine Audiogattung, bei der ein geschriebener Text mit „O-Tönen“ (Originaltönen), Atmo“ (Geräuschen) und anderen akustischen Elementen (Musik etc.) gemischt wird.

Nach dem ersten gemeinsamen Skriptentwurf führten wir im Mai Interviews mit zwei engagierten Persönlichkeiten, nämlich Frau Montag, Leiterin des Katholischen Frauenbunds, und Frau Bönig, stellvertretende Bürgermeisterin unserer Stadt. Das Audiomaterial nahmen wir dann mit ins Rundfunkhaus nach München.

„Oh, hier ist aber wenig Tageslicht.“ „Ah, das hier ist die Sprecherkabine.“ – Eileens Arbeitsplatz weckte nicht nur unser Interesse, sondern bot uns auch sehr professionelle Möglichkeiten der Tonaufnahme und -bearbeitung.

Am 06.06.2019 schnitten wir hier einen Tag lang die O-Töne, feilten am Skript, suchten aus dem BR-Archiv Geräusche zum Unterlegen der Zitate und durften in der Sprecherkabine die Texte einsprechen. Diverse Vorübungen mit Trinkflaschenverschluss und Gurkenscheiben zwischen den Schneidezähnen sorgten für viel Heiterkeit und letztlich gute Aufnahmen! Nachdem Eileen noch alle O-Töne „geputzt“, d.h. von „Ähs“ und „Mmhs“ befreit hatte, kombinierten wir alle Einzelteile zu einem fünfminütigen Hörstück.

Fazit: Die Zusammenarbeit und das Projekt haben uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel Neues gelernt, wie zum Beispiel, dass es manchmal sehr schwierig ist, bestimmte Wortkombinationen auszusprechen, passende Interviewpassagen zu finden und beim Hörer „Bilder im Kopf“ zu erzeugen.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Eileen Goepfert und unsere Interviewpartnerinnen.

Wir hoffen sehr, dass die Schulfamilie unseren „gebauten Beitrag“ bald zu hören bekommt und noch mehr Schülerinnen und Schüler Lust haben, in Zukunft „auf Sendung“ zu gehen. Meret Rutenberg, Elke Balzhäuser