Das Förderseminar takeoff hat sich im vergangenen Schuljahr voll und ganz dem Dokumentarfilm verschrieben (siehe Nachbericht „Auf der Suche nach der Dramaturgie des Augenblicks“ vom 8.10.2018). Zwei der entstandenen Filme konnten auch die Vorjury der Filmtage Bayerischer Schulen überzeugen. Der Film „Sambesi“ über einen oberpfälzischen Zirkus wurde ins Horizonteprogramm eingeladen, „Dworsky-der Film“, ein Dokumentarfilm über den Freisinger Aktionskünstler Alexis Dworsky schaffte es sogar ins Hauptprogramm.
Die jungen Filmemacher freuten sich sehr über den Erfolg und waren gespannt, was sie bei den 41. Filmtagen erwarten würde, die erstmals im oberbayerischen Holzkirchen stattfanden.

Zum Auftakt waren unsere beiden Filmteams in die Bavaria-Filmstudios eingeladen. Während einer anregenden Exklusivführung konnten wir das Wetterstudio der ARD und den größten Requisitenfundus Deutschlands besichtigen. Dann ging es weiter zur Oberland-Realschule in Holzkirchen, die sich für drei Tage in eine riesige Kinolandschaft mit Chill-area, Cafe, Schlafräumen und Filmstudios verwandelte. Die Schüler_innen fühlten sich besonders geehrt, dass sie nicht nur vom Bürgermeister und dem Ministerialbeauftragten, sondern auch von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Ilse Aigner begrüßt wurden. Nach dem Empfang der Stadt Holzkirchen hieß es dann „Film ab!“ für eine große Fülle an wunderbaren Filmen aller Gattungen und von allen Schularten. Besonders wertvoll waren die anschließenden Besprechungen der einzelnen Filme mit den jungen Filmemachern. In konzentrierter Atmosphäre konnte man viele wichtige Anregungen für eigenen Filmprojekte sammeln. Souverän stellten Maxim Rahimpour, Anton Biller und Riccardo Gammel ihren Dokumentarfilm „Sambesi“ vor, der beim Publikum großen Anklang fand. Auch Evelyn Buchberger und Isabell Berg nahmen auf der Filmcouch Platz und diskutierten mit dem Publikum angeregt über ihren ungewöhnlichen Dokumentarfilm „Dworsky-der Film“. Nicht nur am Rande der Besprechungen, auch in den von hochkarätigen Filmemachern geleiteten Workshops, beim ausgezeichneten Mittag- und Abendessen, in der Chillarea und in den Schlaf-Klassenzimmern wurden viele neue Kontakte zu filmverrrückten Jugendlichen aus ganz Bayern geknüpft. Besonders viel Spaß machte es auch, zusammen mit Leuten aus anderen Filmgruppen eine 99 Sekunden langen Clip über die Filmtage zu drehen, der bei der Abschlussveranstaltung vor großem Publikum gezeigt wurde. Ein Höhepunkt der diesjährigen Filmtage war sicher das Screening des Spielfilms „Das schönste Mädchen der Welt“ und die anschließende spannende Diskussion mit dem Regisseur Aron Lehmann. Die drei Tage vergingen wie im Rausch und so waren wir fast etwas enttäuscht, als die Filmtage mit der Preisverleihung ihr Ende fanden. Die Teams vom Camerloher sind jedenfalls hochmotiviert und werden im nächsten Jahr mit noch besseren Filmen wieder am Start sein. Gerhard Schebler