Müllvermeidung und Nachhaltigkeit sind in diesem Schuljahr zentrale Themen des AK Fair Trade und des Wahlkurses takeoff am Camerloher-Gymnasium. Dazu haben die Schülerinnen und Schüler nicht nur Workshops in verschiedenen Klassen organisiert, sondern auch die Expertin Dr. Manuela Gaßner am Montagabend (25.03.2019) zu einem Vortrag „Weniger ist mehr.
Müllvermeidung in und um Freising – praktisch, einfach & realistisch“ in die Aula eingeladen.

Um die Besucher der Veranstaltung bereits vorab auf das Problem Müll aufmerksam zu machen, hatten die Schülerinnen und Schüler im Foyer der Aula zahlreiche Plakate aufgehängt und einen Berg gefüllter gelber Säcke am Zugang zur Aula aufgetürmt. Über den mussten sich die Besucher ihren Weg bahnen.

Daniela Görlich-Kunert, Leiterin des AK Fair Trade am Camerloher-Gymnasium, bedankte sich beim Fairen Forum Freising und bei der Stadt Freising für die finanzielle Unterstützung des Vortrags. Dr. Manuela Gaßner ist eine ausgewiesene Expertin, was Müllvermeidung angeht. Sie lebt das Konzept vor und hat in ihrer fünfköpfigen Familie beispielsweise die Anzahl der gelben Säcke auf zwei im Jahr reduziert. Für Gaßner sind die Demonstrationen „Friday for Future“ das eine, das andere aber, dass aber auch bei sich selber praktisch im Alltag mit dem Schutz der Umwelt zu beginnen. Ganz nebenbei: Alle Camerloher-Schüler, die bei den Friday-for-Future-Demos mit dabei waren, hatten beim Vortrag am Dienstagabend Anwesenheitspflicht, um den versäumten Unterricht nachzuholen.

Dr. Manuela Gaßner ging in ihrem Referat unter anderem der Frage nach, warum die Müllberge ständige anstiegen, und gab dann den über zweihundert Zuhörern ganz konkrete Tipps mit auf dem Weg, wie man im Alltag seinen Müll reduzieren könne. „Starten Sie klein! Lassen Sie Entwicklungen und Fehler zu“, riet Gaßner. Ein erster Schritt könne sein, so Gaßner weiter, nach unverpackten Lebensmitteln Ausschau zu halten. „Versuchen Sie vielleicht auch, aus Ihrem Badezimmer Plastik weitgehend zu verbannen!“

Gaßner riet den Schülerinnen und Schülern nicht nur zu Hause, sondern auch im Schulalltag auf die Vermeidung von Müll und vor allem Plastik zu achten. In diesem Zusammenhang bat der Wahlkurs takeoff Manuela Gaßner um Hilfe. Wie könne man das Freisinger Landratsamt, den Sachaufwandsträger für das Camerloher-Gymnasium, dazu bringen, dass auch am Camerloher-Gymnasium Mülltrennung eingeführt werde, so die Frage und Bitte. Die takeoff-Schülerinnen hatten in den letzten Wochen Gespräche mit den verantwortlichen Mitarbeitern des Landratsamtes geführt, um die Mülltrennung in der Schule zu starten – ergebnislos. Die Schülerinnen sind frustriert. Verständlich. Wenn Politiker öffentlich die Friday-for-Future-Demos der Jugendlichen loben, dann aber keine Taten folgen. Von einem Landratsamt erwarten die jungen Menschen hier eine Art Vorbildfunktion. Manuela Gaßner versprach den Schülerinnen und Schülern, im Landratsamt nachzufragen, warum es am Camerloher-Gymnasium bislang keine Mülltrennung gebe. sp