Im Rahmen des 42. Literarischen Herbstes, einer fest etablierten Größe in Freising, las am Dienstag, 12.11.2024, die ausgezeichnete Autorin Slata Roschal bei uns am Camerloher aus ihrem ersten Roman "153 Formen des Nichtseins".

Für den collagenartigen Debütroman, in dem die (Nicht-)Identität einer jungen Frau mit russischen und jüdischen Wurzeln im Zentrum steht, erhielt Slata Roschal unter anderem den Kunstförderpreis. Sie trug daraus einige der 153 Beobachtungen ihrer Protagonistin Ksenia vor. Angefangen hat die Autorin aber mit Lyrik und so wünschten sich die Zuhörenden auch, dass Slata Roschal ein paar ihrer Gedichte vorlas. Der sehr kurzweilige Abend bestand außerdem zu einem Gutteil aus einem Gespräch zwischen der Schriftstellerin und dem Publikum, was der Schriftstellerin auch ein großes Anliegen war. In dem Austausch gab sie einen offenen und radikal ehrlichen Einblick in das Schriftstellerdasein. So bestünde der Alltag zum Beispiel nur zu einem ganz kleinen Prozentsatz aus literarischem Schreiben, ansonsten aber aus Tausenden von E-Mails und Bewerbungen etwa um ein weiteres Stipendium für Künstler/-innen. Es wurde deutlich, dass man als Literaturschaffender leider nicht reich wird, im Gegenteil. Zudem hob sie die Bedeutung des Kollektivs für den Entstehungsprozess von literarischen Texten hervor. 

Ganz herzlichen Dank an modern studio und Frau Koch und Frau Dietz für die Organsiation des literarischen Herbstes sowie der Fachschaftsleitung Deutsch für den Kontakt und dem Café Camerloher für die Bewirtung!