Kabarett der ersten Klasse bot auch dieses Jahr das Camerett, das älteste Schülerkabarett Deutschlands. Im Camerjet alias dem Kellertheater wurden die Passagiere auf einen kabarettistischen Höhenflug mitgenommen und dabei Lachmuskeln wieder bis aufs Äußerste strapaziert.

Schon allein die den Anweisungen einer Flugcrew nachempfundenen Instruktionen zu Beginn erfüllten das Kellertheater mit lautem Lachen, wobei für gesundheitliche Schädigungen keinerlei Haftung übernommen werden könne. Im Einspieler „KlogängerInnen“ wurden Schüler dann auf dem Flur nach Pausenende – natürlich keinesfalls suggestiv - zu den Motiven ihres Klogehens befragt (langweiliger Unterricht???) und Lehrkräfte im Gegenzug die Frage gestellt, was sie von Schülern, die im Unterricht aufs Klo gingen, hielten. Dabei ergaben sich auch einige richtige überlegenswerte Ideen wie etwa die von Frau Forster, dass man doch Windeln tragen könne als Schüler, wenn man eine zu schwache Blase hätte. In einem Einstellungstest, der in einer kreischend-hysterischen Umarmung – typisch Camerloher - endete, suchte Frau Bliese bereits nach ihrer Nachfolge. Natürlich wurden auch die Lehrer wieder angemessen auf die Schippe genommen – etwa in einem „battle“ um das beste und größte Weihnachtsgeschenk, das man von einer Klasse erhalten hat, oder mit dem Film „Lehrerleben“, in dem der (angenommene) Alltag von Lehrern ab dem Aufwachen am Morgen vielleicht ein ganz klein wenig überspitzt nachgestellt wurde. Aber auch die Schüler schonten sich nicht. So illustrierte etwa „Jacks Nummer“ die Überlastung der Schüler (man müsse ja schließlich Computerspielen, man sei müde und vieles mehr), weshalb ein Song mit der Gitarre nicht hätte einstudiert werden können.

Die Nummer „Nie wieder“, die ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze setzte und bei der es sehr still wurde, setzte sich von den anderen deutlich ab. Die Nachwuchs-Kabarettisten lasen dabei ausgewählte, unfassbare Zitate von Politikern vor, wie etwa das von Björn Höcke, in dem dieser ablehnt, Homosexualität zu akzeptieren, da Akzeptieren „eine befürwortende, eine positive Zuschreibung“ sei. Die Zitate wurden ihrem Inhalt entsprechend zerrissen und in Mülleimern entsorgt.

Auch heuer verlassen wieder einige Abiturientinnen und ein Abiturient das Camerett. Sie verabschiedeten sich traditionell mit einem umgetexteten Song, in dem sie sich unter anderem auf das Leben ohne Mathe und die neu gewonnene Freiheit freuten.

Ein ganz herzliches Dankeschön an die Camerett-Crew und der ersten Pilotin Antje Hagn für diesen genialen Höhenflug der Extra-Klasse!

Vergelt`s Gott natürlich auch an das Café Camerloher unter der Leitung von Nina Flexeder und Birke Rutenberg für den erfrischenden Zwischenstopp und an den AK Bühne & Technik unter der Leitung von Anke Frantzke für die reibungslos funktionierende Technik!