Bereits zum achten Mal organisierte der Förderverein „Die Camerloher e.V.“ für die Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12 Jahrgangsstufe einen Berufsinformationsabend. Der Einladung der drei Fördervereinsvorsitzenden, Stefanie Zeifang, Alber Kirmeyer und Lisa Hemmer, waren am Donnerstag, 25.01.2018, viele ehemalige Camerloher-Absolventen gefolgt, um über ihre jeweiligen Studiengänge oder Berufe zu informieren.

Wie schon in den vielen Jahren davor startete der Berufsinformationsabend mit einem Grundsatzreferat durch Prof. Dr.-Ing. Winfried Ruß von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.„Abi … was dann?“ betitelte er seinen Vortrag. Prof. Ruß gab den Camerloher-Schülern nicht viele wertvolle Einblicke in das Leben eines Studenten, sondern auch zahlreiche Tipps und Entscheidungshilfen. Er ging dabei zentralen Fragen nach: „Warum soll man studieren? Was ist das Credit point system? Welche Fächer sind in einem Studiengang wichtig? Welches Studium passt zu mir? Passe ich zum Studium? Reicht meine Vorbildung? Wo erhalte ich Informationen? Welche Universität wähle ich aus?“

Prof. Ruß erläuterte wichtige Aspekte des Hochschulsystems. „Studieren Sie das, was Ihnen Spaß macht“, betonte Ruß. Die spätere Verdienstmöglichkeit spiele bei der Wahl sicherlich eine Rolle, solle aber nicht das wesentliche Kriterium sein, so Ruß weiter. Man solle sich genau vorher darüber informieren, welche Fächer in einem Studiengang von zentraler Bedeutung seien. „Wer beispielsweise Mathematik hasst, sollte genau hinsehen, ob in seinem möglichen Studiengang Mathematik ein wichtiger Bestandteil ist.“

Das Vorwissen reiche für ein Studium in der Regel immer, machte Ruß den Schülerinnen und Schülern Mut. Er verdeutlichte freilich auch, dass dabeiaber stets der nötige Wille mitgebracht werden müssen. Studium bedeute in diesem Zusammenhang für Ruß die akademische Freiheit. „Freiheit bedeutet Selbstverantwortung“, so Ruß. Man werde in jedem Studiengang rasch an seine Grenzen stoßen, erläuterte Prof. Ruß. Und dann müsse man den Willen mitbringen, die Wissenslücken selber zu schließen. Ruß gab den künftigen Studentinnen und Studenten auch noch mit auf den Weg, die Softkills nicht aus den Augen zu verlieren. Man müsse als Student lernen, seinen eigenen Haushalt zu führen – mit dem entsprechenden Finanzmanagement . Dazu gehört auch, dass man sich eventuell auch einen neuen Freundeskreis aufbauen muss. Bei all dem steht für Prof. Ruß die Persönlichkeitsentwicklung im Mittelpunkt des Studiums.

Die Theorie über das Studium ist die eine Seite, die Erfahrung lehrt, dass Informationen aus erster Hand mindestens genauso wichtig sind. Deshalb konnten sich die Schülerinnen und Schüler bei ehemaligen Camerlohern über die verschiedensten Studiengänge und Berufe informieren. Der Förderverein hatte vor allem solche Ehemalige eingeladen, die noch mitten im Studium stehen oder gerade in ihren Beruf eingestiegen sind. Die Palette der Berufe reichte von der Diplompsychologin über die Lehramtsstudentin bis hin zum Kommissar. Oder vom Industriedesigner, dem Studenten der Humanmedizin über den Projektmanager bis zur Physikerin.

Die Schülerinnen und Schüler waren vom Infoabend durchweg begeistert. „Der Vortrag von Prof. Ruß hat mich anfangs fast abgeschreckt“, sagte Viktor Dombrowski, „dann aber voll motiviert, dass man auch durch Umwege sein Ziel erreicht und dass vor allem das Interesse an einem Studiengang sehr wichtig ist.“ Viktor Dombrowski und Magdalena Hübner waren von der Psychologin Steffi Lenschow sehr angetan. „Ihre Informationen zum Studiengang Psychologie waren sehr aufschlussreich. Das hat uns in unserer Entscheidungsfindung ein Stück weiter gebracht“, so die beiden.

Der Förderverein „Die Camerloher e.V.“ sieht es als eine seiner Aufgaben an, den Schülerinnen und Schülern mit einer solchen Veranstaltung bei der Berufswahl ein klein wenig zu unterstützen. „Junge Menschen brauchen in einer Zeit, die so viele Möglichkeiten eröffnet, Orientierung. Die wollen wir ihnen mit einem solchenInfoabend bieten“, begründet Stefanie Zeifang, die Vorsitzende des Fördervereins, das Engagement.„Selbst wenn man nach einer solchen Veranstaltung rausgeht, und zumindest weiß, was ich beruflich einmal nicht machen werde, ist das schon ein Gewinn.“ Stefanie Zeifang bedankte sich bei Prof. Ruß, der nun schon seit vielen Jahren den Berufsinfotag am Camerloher begleitet, beim Elternbeirat für die Unterstützung und bei den vielen Ehemaligen. „Es ist stets eine große Freude, wenn man ehemalige Camerloher anruft und sie sofort für den Berufsinfoabend zusagen.“ Nach den Referaten verköstigte der Elternbeirat des Camerloher-Gymnasiums die Referenten und die Schüler. sp