Ein riesiges, buntes Kongressprogramm und ganz viel Spaß erwartete die vier AK-Fair-Trade-Mitglieder Fiona Ringelhan, Anna Hannus, Lily Kwirandt und Martha Solty mit ihrer Begleitlehrerin Frau Görlich-Kunert auf dem großen Fairtrade-Kongress in Köln am 18.-19.9.2019. Hier ihr Bericht:

Um 8.00 Uhr früh am Donnerstag ging es vom Freisinger Bahnhof aus los. Im ICE nach Köln nutzten wir die viereinhalbstündige Fahrtzeit, so gut wir konnten: Wir arbeiteten uns durch die fünf „Themenhubs“ des Kongressprogramms durch und klügelten einen Kongress-Schlachtplan aus, um möglichst viele Angebote besuchen zu können: Formate waren da zu finden, von denen wir ehrlicherweise zum Teil noch nie gehört hatten: Speed-Datings, Performances, Koch-Shows, ein „Pecha-Kucha“, Kreativ-Workshops,  „Open-Spaces“, Gruppen-Coachings und Social-Media-Trainings, Interviews und Vorträge, Impro-Theater und Poesie-Labor… - Uns schwirrte erstmal der Kopf. Aber dann taten wir das einzig Richtige: Wir hörten auf unseren Bauch. Das half uns, Struktur in das Ganze zu bringen: Wir planten zuerst einmal alles, was mit Essen zu tun hatte: die Teilnahme am Abend-buffet, das Frühstück im Hotel, die Faire Kochshow und das Mittagessen waren brauchbare Eckpfeiler. Und schon fügte sich alles wie von selbst: Am Donnerstag checkten wir um 15.00 Uhr im wunderschönen Atrium-Rheinhotel ein und fühlten uns erstmal wie die Königinnen. So schöne Zimmer! Danach mussten wir erstmal einen kleinen Abstecher ans Rheinufer machen, bevor wir uns pflichtbewusst per Straßenbahn zum Kölner E-Werk und Palladium begaben. Dort erlebten wir mit, wie die diesjährige Hauptstadt des Fairen Handels gekürt wurde. Die fünf Preisträger-Kommunen hatten jeweils Filme über ihr Fairtrade-Engagement mitgebracht. Eine witzige Idee war zum Beispiel das „Bürgermeister-Wiegen“: Das kommunalpolitische Lebendgewicht des Stadtoberhauptes wurde mit fairen Waren aufgewogen, die der Bürgermeister anschließend verkaufen musste. Was da wohl in Freising so auf die Waage käme? Die neue Fairtrade-Hauptstadt heißt übrigens Neumarkt in der Oberpfalz.  Danach gabs den von uns sehnlichst erwarteten Empfang mit Buffet, für den wir uns entsprechend aufgebrezelt hatten. Das Buffet war natürlich vegetarisch, regional und fair. Frau Görlich-Kunert war völlig begeistert von dem Essen. Das ein oder andere AK-Mitglied fühlte sich dagegen entfernt an Vogelfutter erinnert. Ziemlich aufgedreht machten wir uns auf den Heimweg, um am nächsten Morgen fit für das große Programm zu sein. Um 9.30 Uhr wurde uns auf der Hauptbühne Florence Wajiru Wanjiku aus Kenia vorgestellt, deren Mutter Arbeiterin auf einer Fairtrade-Rosenfarm ist. Nur durch Fairtrade konnte sich ihre Mutter die Schulgebühr für Florence leisten. Jetzt absolviert diese junge Frau, die ohne Fairtrade nie eine Schule von innen gesehen hätte, sogar ein Bachelor-Studium in Kenia. Sie erzählte in beeindruckender Weise davon, wie wichtig die fairen Rosenfarmen für die Menschen in Afrika sind und wie wichtig es ist, dass wir hier ihre Rosen auch kaufen. Bei unserer nächsten Rosenaktion zum Muttertag werden wir an dich denken, Florence!!! Danach wurde uns die Tanz-Aktion „Small-Talk“ der Fairtrade-Initiative in Gröbenzell vorgestellt. Jeder, der will, kann sich auf der ganzen Welt mit einem selbst choreografierten Tanzvideo zum Titel „Small Talk“ daran beteiligen. Ratet mal, wer da auch mitmachen wird… - wir sagen nur so viel: Frau Forster wird schon von uns bearbeitet… ! Kaum war dieses Highlight vorbei, drängelten wir uns ganz nach vorne zur Dynamo-Lounge, in der die Faire Kochshow stattfand – eine super Idee für ein neues Fair-Trade-P-Seminar am Camerloher! Danach blieb ein bisschen Zeit, sich bei verschiedenen Anbietern von Fairtrade-gesiegelten Produkten umzuschauen und v.a. nach Herzenslust zu probieren. Ziemlich viel faire Schokolade wanderte in unsere Bäuche. Am Nachmittag teilten wir uns auf: Martha und Frau Görlich-Kunert fanden heraus, was sich hinter dem „Pecha Kucha“ verbirgt, nämlich eine aus Japan stammende Form des Referats: Fünf Leute erzählten zu zwanzig Bildern in je zwanzig Sekunden ihre besondere Geschichte. So lernten wir z.B. Melanie Weigel kennen, die es geschafft hat, durch eine change.org.Petition die Deutsche Bahn dazu zu bringen, ab jetzt nur noch fairen Kaffee auszuschenken. Ihr nächstes Ziel ist es übrigens, Ikea auch zu überzeugen! In der Zwischenzeit interviewten Fiona, Lily und Anna beim Speed-Dating Produzentin-nen aus Entwicklungsländern, die als echte Power-Frauen ihr Leben selbst in die Hand genommen haben. Seid gespannt auf ihre Geschichten, die wir euch bei der nächsten Rosenaktion vorstellen werden! Sehr interessant war auch die Podiumsdiskussion „Fairer Handel und Klimawandel“, bei dem Botschafter von „Plant for the planet“ zu Wort kamen. Auch stellte sich hier ein Vertreter von Transfair den kritischen Fragen zur Ökobilanz fairer Produkte. Irgendwie schaffte es das Team Fiona, Lily und Anna zwischen all den Veranstaltungen auch noch, an der Rallye über das Veranstaltungs-gelände teilzunehmen und für uns Preise zu ergattern, während Martha in der Gedichtwerkstatt des Fastforward-Theaters Verse schmiedete. Frau Görlich-Kunert war immerhin darin erfolgreich, sieben verschiedene Schokosorten zu probieren und fairen Kaffee zu trinken. Hut ab! Um 16.oo Uhr mussten wir dringend los, um unseren Zug nach München pünktlich zu erreichen. Ziemlich müde aber voller Inspiration für unser neues Fairtrade-Jahr kamen wir gegen 23.oo Uhr wieder daheim in Eching und Freising an.  goku