Knapp 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgansstufen 9 bis 12 des Camerloher-Gymnasiums hatten sich in verschiedenen Ensembles intensiv auf ihr Frühjahrskonzert vorbereitet. Das Üben hatte sich gelohnt. Sie präsentierten in der ausverkaufen Aula ein buntes, abwechslungsreiches und vor allem perfekt einstudiertes zweistündiges Konzert. Zurecht viel Applaus zwischen den Stücken und einem nicht enden wollenden am Ende.

In ihrer Begrüßung stimmte Schulleiterin Andrea Bliese das Publikum auf eine „zeitlich weite Reise“ ein. Sie beginne um 1600, Ende in der Gegenwart und führe durch viele europäische und auch außereuropäische Länder. Mit Jean-Baptiste Lullys „Pavane des Saison“ startete das Holzbläserensemble die weite Reise, um später dann Astor Piazollos „Oblivion“ anzustimmen. Vor der Pause traten der Chor der 9. und 10. Jahrgangsstufe (u.a. mit Robert Schumanns „Spanisches Liederspiel“) und der Chor der Oberstufe (u.a. mit Mendelssohn-Bartholdys „Lerchengesang“) auf. Das Sinfonieorchester mit Edward Griegs „Klavierkonzert a-Moll war sicherlich einer der Höhepunkte vor der Pause. Mit Johannes Brahms‘ „Ungarischem Tanz, Nr. 1 g-Moll“ ging es dann beschwingt in die Pause.

So richtig krachen ließ es nach der Pause das 30-köpfige Blechbläserensemble (u.a. mit dem Traditional „Just a closer Walk“). Seine Vielseitigkeit stellte das Sinfonieorchester unter Beweis mit Auszügen aus dem Soundtrack des Films „Alladin“ aus dem Jahre 2019. Für den krönenden und emotionalen Abschluss der musikalischen Reise sorgte der Große Chor mit Kim André Arnesens „Flight Song“.

Ein beeindruckendes Konzert. Alle Stücke waren perfekt einstudiert. Die Schülerinnen zogen alle Register ihres Könnens, sprühten vor Spielfreude und waren in jeder Sekunde hoch konzentriert bei der Sache. An keiner einzigen Stelle auch nur der Ansatz eines Wacklers oder einer Unsicherheit. Zahlreiche Solistinnen und Solisten demonstrierten ihr außergewöhnliches Können. Selbst Auf- und Abtritte der Ensembles und die Umbauphasen waren perfekt choreografiert. Chapeau!

Schulleiterin Andrea Bliese bedankte sich für das außerordentliche Engagement bei den Schülerinnen und Schülern sowie bei den Lehrkräften. „Vielen Dank für dieses unglaubliche Konzert!“ So etwas könne man nur mit einem guten Teamwork auf die Beine stellen, so Bliese weiter. Voraussetzung dazu sei eine intensive Probenarbeit. Bliese informierte die Zuhörer darüber, dass die meisten Stücke erst in der Chor- und Orchesterwoche (fand vor den Faschingsferien statt) einstudiert werden konnten. Denn kurz davor umrahmten die Ensembles mit eigens einstudierten Stücken die Gedenkstunde zum internationalen Holocaustgedenktag, zu der Charlotte Knobloch und Dr. Ludwig Spaenle in die Camerloher-Aula gekommen waren. Die Probenarbeiten in der Chor- und Orchesterwoche seien so anstrengend gewesen, dass viele Schülerinnen am letzten Abend nach dem obligatorischen Abschlusskonzert statt zu feiern völlig erschöpft weit vor Mitternacht schon geschlafen hätten. „Um Großes zu leisten, muss man manchmal über seine Grenzen hinausgehen“, so Andrea Bliese. „Ihr habt Grandioses geleistet.“

Für die Einstudierung und Leitung der verschiedenen Ensembles waren folgende Lehrkräfte verantwortlich: Marianne und Sebastian Brand, Birgit und Gunther Brennich, Verena Egger, Gunther Fendler, Thomas Noichl und Andrea Reischer. 

Peter Spanrad