Direkt im Anschluss an die Weihnachtsferien fand dieses Schuljahr die Alltagskompetenzwoche für alle siebten Klassen statt. Dies bedeutet fünf Tage ohne den regulären Unterricht, dafür aber mit durchgängiger und ganz praktischer Eigentätigkeit: So mussten die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler zum Beispiel zu fairen Produkten recherchieren und ein Curry kochen oder Orangenöl extrahieren u. v. m.

Dabei wurden insbesondere die Handlungsfelder Ernährung, Gesundheit, Selbstbestimmtes Verbraucherverhalten, Umweltverhalten sowie Digital handeln in den Blick genommen. Vielfältige Module mit Lebensweltbezug waren auch dieses Schuljahr im Angebot: 

 

  • Am Gesundheitstag konnten die Schülerinnen und Schüler unter Expertenanleitung von Frau Pinick und Herrn Kuss in Judo oder Tai Chi hineinschnuppern, bevor unserer Schulpsychologin Frau Thaller mit ihnen Strategien zur Stressbewältigung sammelte. Eine ganz praktische - eine Art Auspowertraining - konnten die siebten Klassen dann noch sportlich im Anschluss an den Theoriebaustein erproben. 

 

  • Im Rahmen des Erste-Hilfe-Moduls wurden die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler fit für Notfälle gemacht, die es leider immer wieder gibt und bei denen Leben gerettet werden können. Hierfür ist es natürlich ganz wichtig zu wissen, was zu tun ist. Manchmal geht es um Minuten oder Sekunden... 

 

  • Das Bio-Modul führte die Schülerinnen und Schüler zunächst in den Unverpacktladen von Fräulein Lose, wo unter anderem Orangen - natürlich unverpackt - eingekauft wurden. Mit diesen ging es dann an die eigene Herstellung von Pflegeprodukten - ganz ohne künstliche Zusatzstoffe. Das Kunst-Modul "Upcycling" rundete den insbesondere der Nachhaltigkeit gewidmeten Projekttag ab.

 

  • Medientag, Fair Kochen und Workshop zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz s. u. 

Medientag mit den Medienscouts

Auch in diesem Schuljahr waren die Medienscouts wieder bei der Woche der Alltagskompetenzen mit dabei mit dem Thema "Werbung und Influencer*innen". Die Scouts gestalteten für die Siebtklässler*innen einen ganzen Vormittag: In einem ersten Zugang wurden einige bekannte Influencer*innen und deren beworbene Themenspektren vorgestellt. Damit die Schüler*innen erkennen, wie professionell und aufwändig die Clips der Influencer*innen gedreht sind, die scheinbar so mühelos und wie einfach nebenbei gefilmt daherkommen, durften sie versuchen, wie ein/e Influencer*in einen kurzen Videoclip aufzunehmen, indem sie ein Produkt bewerben: Energy-Pulver, Mascara, Nagellack, Cappuccino-Kaltgetränke oder das Paluten-Buch lagen zur Auswahl bereit. Mit einem IPad ausgestattet machten sich jeweils kleine Gruppen von etwa drei Schülern*innen auf den Weg, den idealen Spot auf dem Schulgelände für ihren selbst gedrehten Clip zu finden. Diese Übung wurde von den meisten als Highlight des Tages empfunden, weshalb sich alle sehr viel Mühe bei ihren eigenen Clips gegeben haben. Im Anschluss wurden die Kurzfilme in der Klasse angeschaut, besprochen und teilweise mit den Originalclips der Influencer verglichen – es waren sehr einfallsreiche und fast professionelle anmutende Clips dabei.

Im Mittelpunkt des letzten Teils standen Schönheitsideale, die über soziale Netzwerke vermittelt werden. Junge Menschen – gerade in der Pubertät – sind sehr beeinflussbar und auf Youtube und Co. sind immer Menschen zu sehen, die superschlank, muskulös, perfekt geschminkt, sexy und lässig auftreten. Das kann einen immensen Druck aufbauen. Dabei sind auch die Influencer*innen bei Weitem nicht so perfekt, wie sie sich in ihren Clips darstellen. Um dem Ideal zu entsprechen, bedienen sie sich unterschiedlichster Methoden, um das eigene Aussehen zu „pimpen“ -   angefangen bei Make-Up, verwendeten Filtern oder Photoshop bis hin zu sehr fragwürdigen Schönheitsoperationen. Besonders wichtig war, mit den Jugendlichen über diese Methoden der oftmals zwanghaften Selbstoptimierung ins Gespräch zu kommen und ihnen zu zeigen, dass bei Weitem nicht jeder vermarktete Trend es wert ist, „gelikt“ oder befolgt zu werden. Denn – und dies sollte die Quintessenz des Projekttages sein – jede und jeder ist schön, wie er oder sie eben ist. Man sollte sich nicht verstellen, andere und vor allem sich selbst akzeptieren und sich nicht unter Druck setzen oder beeinflussen lassen. Schwer, aber nicht unmöglich!

Silke Hatzinger

Geo-Tag mit Studentinnen und Studenten der TUM

Die Auswirkungen des Klimawandels werden durch Starkwetterereignisse und den Anstieg der Meeresspiegel für jedermann sichtbar. Verantwortlich dafür sind menschliche Verhaltensweisen, insbesondere übermäßiger Ressourcenverbrauch und Massenkonsum.

Eine drohende Klimakrise ist in aller Munde und eng mit der Nachhaltigkeitsdiskussion verknüpft. Aber wie hängen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zusammen? Welche Verhaltensweisen müssen wir verinnerlichen, damit eine nachhaltige Zukunft gelingen kann?

Im Rahmen des GEO-Tages der Alltagskompetenzwoche der 7.Klassen gingen unsere SchülerInnen, zusammen mit Studenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, diesen Fragen nach.

Der Workshop „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ begann mit einem interaktiven Einführungsvortrag zum anthropogenen, menschgemachten Treibhauseffekt. Unter Leitung von Franziska Reiner konnten die SchülerInnen an vier Stationen, die jeweils von einem Studenten der HSWT betreut wurden, verschiedene Erneuerbare Energien kennenlernen und ihr eigenes Verbraucherverhalten reflektieren.

Im Rahmen von kleinen Versuchen haben die SchülerInnen den Stromverbrauch von Haushaltsgeräten gemessen, ihren individuellen CO2-Fußabdruck analysiert, den idealen Standort für Windkraftanlagen gefunden, den Nutzwert von verschiedenen Holzarten bestimmt und die Funktionsweise einer Photovoltaik-Anlage in Erfahrung gebracht.

Im Workshop gewannen die SchülerInnen theoretische und praktische Erkenntnisse, die sie im Alltag gewinnbringend anwenden und weiterführend in ihren Familien diskutieren können. Ein nützliches Instrument für jedermann ist in diesem Zusammenhang der WWF-Klimarechner (Website: wwf.de) mithilfe dem man sich binnen weniger Minuten seinen eigenen CO2-Fußabdruck bestimmen kann.

Gerti Pöppel, Tobias Drexler

Faires Kochen

Was ist Fairer Handel? Wie kann ich als Konsument in Deutschland mit zu fairen,  nachhaltigen, umweltfreundlichen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen beitragen? Welches sind serviöse Faire-Trade-Siegel? Wo bekomme ich in Freising fair gehandelte Produkte? Wie koche ich ein leckeres Gericht mit vielen guten, fair gehandelten Zutaten?

Dies Fragen konnten von den Siebtklässlern alle in der Alltagskompetenzwoche am Fairen-Kochtag geklärt werden.

Zunächst lernten die Kinder spielerisch die Prinzipien und Qualitätssiegel des Fairen Handels kennen und erhielten einen Einblick in die Arbeit von Fair-Trade-Organisationen. So wurde u.a. untersucht, inwiefern der Faire Handel dazu beiträgt, gerechte Arbeitsbedingungen und Löhne zu garantieren, ausbeuterische Kinderarbeit zu verhindern, Gesundheits- und Bildungsstandards zu verbessern, aber auch Umweltschutz zu fördern und die Rechte von Mädchen und Frauen zu stärken. Dabei wurden so einige Geschichten hinter den fairen Produkten entdeckt. So erfuhren die SchülerInnen, dass die Currymischung von Life Earth indirekt Kindern in Uganda Fußbälle verschafft, dass man mit den Mangos von Preda philippinischen Straßenkids in ein geregeltes Leben hineinhilft und dass in Honduras Frauen durch den Cashew-Anbau endlich die Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben erhalten. Bei einem kleinen Einkaufsbummel in den Freisinger Weltladen führten die Kinder ein Interview mit den dort arbeitenden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und lernten das bunte Angebot kennen. Von der Schokolade über faire Seife bis hin zu Geschirr und Schmuck kann man hier alles zu einem fairen Preis erhalten. Für den dritten Teil fanden wir herzliche Aufnahme in der Küche der Wirtschaftsschule. Vor den Kochinseln stellten sich nun knifflige Alltagsfragen: Wie koche ich Reis in einem Topf auf dem Herd ohne Anbrennen? Wie gelingt es, Zwiebeln möglichst fein zu würfeln? Wie schäle ich Ingwer? – Alle Fragen wurden gelöst und am Schluss dampfte ein leckeres, faires und nachhaltiges Curry in den Töpfen, das natürlich zusammen verspeist wurde.

Martina Wildgruber