Zwei Stunden lang brachte die Camerloher-Bigband die Schulaula am letzten Donnerstagabend zum Kochen. Das war wieder Bigband-Sound vom feinsten auf professionellem Niveau mit einem abwechslungsreichen Programm, das von Latin über Swing bis hin zu Pop und Rock reichte. Lang anhaltender Applaus am Ende. Und ohne Zugaben entließen die knapp 600 Zuhörer die Bigband nicht in den lauen Sommerabend.

Moderator Julien Dumat, ehemaliges Bigband-Mitglied, führte eloquent und charmant durch den Abend und versprach allen „Jazzenthusiasten“ und „Jazznewcomern“ in der Camerloher-Aula einen „Abend, gefüllt mit musikalischen Höhepunkten“, die „Vertrautes und Unbekanntes in ausbalancierter Mischung“ präsentierten. Die Fendlerische Bigband sorgte bereits mit der ersten Nummer, „Seven Steps To Heaven“ von Miles Davis für das erste Highlight. Vom ersten Takt weg blieb im Publikum kein Fuß unbewegt am Boden. Bei dem rasanten Tempo, das die Bigband vorlegte, musste man einfach mit wippen.

Wie gut die Camerloher-Bigband harmoniert und eingespielt ist, zeigte sich darin, dass ihr Chef Gunther Fendler bei der einen oder anderen Nummer das Dirigentenpult verlassen und vergnügt seinen Schülerinnen und Schülern vom Rand der Bühne zuhören konnte. Das lange und intensive Proben hat sich für die Bandmitglieder gelohnt. Saxophon: Anja Kirnberger, Cordula Kraetzl, Lena Rauschecker, Bartholomäus Schlüter, Luis Weidlich. Posaune: Gabriel Brand, Marcus Huber, Anton Liebe, Kira Luithard, Katharina Müller. Tuba: Bernhard Mottinger. Trompete: Lorenz Bühler, Robert Mottinger, Michael Nauderer, Dimitrios Schwechheimer, Aaron Schwarz. Gitarre: Leonhard Betz. Bass: Benjamin Hillemann. Schlagzeug: Emanuel Kirschner, Bernhard Mottinger. Vibrapon: Emanuel Kirschner. Klavier: Luisa Bormann.

Die Qualität der Camerloher-Bigband zeigt sich nicht in ihren dynamisch und fehlerfrei vorgetragenen Nummern, sondern auch darin, dass fast alle Mitglieder in der Lage sind, mit Solis zu glänzen. So gab es in allen Stücken gleich mehrere Soloauftritte. Und so durften sich vor allem die scheidenden Abiturientinnen und Abiturienten jeweils mit einem langen Solo aus der Band verabschieden: Aaron Schwarz mit einem Trompetensolo, Michael Nauderer mit einem am Flügelhorn. Cordula Kraetzl am Tenorsaxophon im Wechsel mit Emanuel Kirschner am Vibraphon. Und schließlich Bernhard Mottinger mit einem mitreißendem Schlagzeugsolo.

Nach der Pause brachte dann die Camerloher-Combo, von Julien Dumat liebevoll als die „fendlerische Elitestoßtruppe“ bezeichnet, einen ganz anderen Sound in die Aula. Die Combo spielte in alter Tradition ihren unverkennbaren New Orleans Dixie Stile. Und danach war dann die Bigband auf ihrer stilistischen Reise in der Gegenwart angekommen. Rock und Pop standen im Mittelpunkt. Da heizten beispielsweise Nummern von The Who oder von ZZTop so richtig ein. Nach der Schlussnummer „Dancing In The Street“ von Marvin Gay und Ivy Hunter dauerte es nur wenige Sekunden, bis die Zuhörer mit rhythmischem Klatschen eine Zugabe forderten. Klarer Fall: Die Bigband war vorbereitet. Gratulation! Wir freuen uns auf das nächste Jahr. Dann gibt es ein Jubiläum. Gunther Fendler leitet dann die Bigband seit 20 Jahren.

Gut zu wissen: Die Camerloher-Bigband gestaltet zusammen mit frysing larks das Galakonzert „A Tribute To Nat King Cole“ am kommenden Samstag und Sonntag, 12. Und 13. Juli, in der Freisinger Luitpoldhalle. Am Freisinger Altstadtfest (Samstag, 20. Juli) sorgt die Camerloher Bigband traditionell zwischen 18.30 Uhr und 21 Uhr am Kriegerdenkmal für die richtige Stimmung. sp