Bei ihrem traditionellen Sommerkonzert zog die Big Band des Camerloher-Gymnasiums am Donnerstabend (05.07.2018) wieder alle Register ihres Könnens. Die vielen Jazz-und Big-Band-Enthusiasten im Publikum kamen deshalb voll auf ihre Kosten. Klarer Fall: Mit lang anhaltendem Applaus forderten die Fans am Ende Zugaben.

Die Camerloher-Big-Band startete ihr zweistündiges Programm sehr leise: dunkle Bühne – Spot auf Marcel Rinder am Piano, der auf die Nummer „Lost Mind“ mit einer Improvisation loslegte. Bass und Schlagzeug gesellten sich allmählich dazu. Erst allmählich betrat der Rest der Big Band die Bühne, um dann mit Vollgas in die Nummer einzusteigen. Das war dann gleich ein richtig rasanter Beginn.

Julien Dumat, der vor zwei Jahren am Camerloher-Gymnasium sein Abitur machte und jahrelang Mitglieder der Bigband war, führte – wie schon im letzten Jahr – charmant und fachkundig durchs Programm. Er freute sich, dass so viele Nicht-Camerloher und vor allem viele Freisinger Jazz-Fans den Weg in die Camerloher-Aula gefunden hatten. „Sie werden einen fetzigen Abend erleben“, versprach Julien Dumat in der Tat nicht zu viel. Bandleader Gunther Fendler hatte ein buntes, vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Neben traditionellen Nummern und Swing hatte die Big Band Samba, Salsa, Rock, Blues, Funk und erstmals in ihrer Geschichte mit „Duke of Iron“ auch einen lupenreinen Calypso im Angebot. Langweile konnte deshalb nie aufkommen.

Bei „Ulla in Africa“ überraschte Gunther Fendler seine Fans. Rhythmische Verstärkung kam plötzlich auf die Bühne. Fünf Nachwuchs-Schlagwerker aus Stefan Pellmaiers Percussions-Gruppe sorgten dafür, dass so richtiges Latin-Feeling in der Aula aufkam und alle mit den Beinen mitwippen und mitklatschen mussten.

Zu einer guten Tradition gehört es beim Sommerkonzert, dass nach der Pause die Combo des Camerloher-Gymnasiums die Ära des Dixie aufleben lässt – beispielsweise mit der traditionellen Nummer „Fidgety Feet „ und dann – wie ihn Julien Dumat es bezeichnete – mit einem „richtig dreckigen Blues“ („Wabash Blues“). Die Combo legt dabei sehr viel Wert auf eine ganz traditionelle Instrumentierung, also auch mit Klarinette und Banjo und auf viel Improvisation.

Über welche außergewöhnliche Qualität die jungen Musikerinnen und Musiker der Camerloher-Big-Band verfügen, bewiesen sie in vielen Solis auch in der großen Big Band. Was wäre Jazz ohne diese wichtige Element Solo und Improvisation? Jedes Mitglied der Band ist in der Lage, bei einem Solo zu improvisieren. Besonders viel Raum dazu erhielten die Abiturientinnen und Abiturienten: Josef Feger, das Urgestein der Band (sieben Jahre mit dabei), und mit Ihm Marie Kramer, Leonhard Ganz, Felix Huber, Leon Hobelsberger, Niklas Philipp und Marcel Rinder.

Passend zum fetzigen Abend endete das offizielle Programm der Big Band mit „Hot Hot Hot“. Tosender, rhythmischer Applaus und laute Rufe nach Zugabe. Mit zwei Zugaben entließ die Camerloher-Bigband ihre Fans. Wer das gesamte Programm der Big Band nochmals hören will, hat beim Freisinger Altstadtfest (21.07.2018) Gelegenheit dazu. Wie in den letzten Jahren auch schon spielt sie ab 18 Uhr am Kriegerdenkmal in der Oberen Hauptstraße. sp