Im Rahmen der Beruflichen Orientierung der 9. Klassen stand am Donnerstag, den 2. bzw. 9. Februar das Modul zum Thema „Assessment-Center“ auf dem Plan. Als Expertin auf diesem Gebiet war dazu Frau Goss-Schwarzenberg von der AOK-Direktion Freising-Erding am Camerloher Gymnasium zu Gast.

Egal ob bei der Bewerbung für einen begehrten Studienplatz, ein duales Studium oder einen Ausbildungsplatz – oftmals veranstalten die Hochschulen oder Unternehmen ein sogenanntes Assessment-Center, um die richtige Entscheidung treffen zu können. Zunächst stellte Frau Goss-Schwarzenberg den SchülerInnen im ersten theoretischen Teil des Nachmittags anschaulich dar, wie ein solches Auswahlverfahren üblicherweise abläuft. Dabei zeigte Sie anhand konkreter Beispiele mögliche Bestandteile und Übungen auf.

Die TeilnehmerInnen erfuhren, dass zum Auftakt oftmals Einstellungstests, also verschiedene Testaufgaben bearbeitet werden müssen. Darauf folgt üblicherweise die erste entscheidende Übung in der Gruppe, die Vorstellungsrunde – besser gesagt die Selbstpräsentation. In diesem Zusammenhang machte Frau Goss-Schwarzenberg deutlich, wie wichtig gerade der erste Eindruck ist. Die SchülerInnen und Schüler waren erstaunt, als sie erfuhren, dass der erste Eindruck maximal 20 Sekunden dauert und dabei Auftreten, Kleidung, Körperhaltung, Mimik und Gestik 55% ausmachen.

Anschließend wurden die Gruppendiskussion, die Gruppenübung, das Rollenspiel, die Postkorbübung sowie das Interview als weitere klassische Bausteine eines Assessment-Centers vorgestellt. Frau Goss-Schwarzenberg machte deutlich, dass es den BeobachterInnen im Assessment-Center vor allem um die Sozialkompetenzen der BewerberInnen geht – die sogenannten Soft Skills. Außerdem wies sie darauf hin, dass man auch in der Pause unbedingt auf sein Verhalten achten sollte. Neben No-Gos wie Zuspätkommen sei es auch keine gute Idee, über die Veranstaltung zu lästern oder ähnliches.

Im zweiten Teil der Veranstaltung durften die Schülerinnen und Schüler dann selbst aktiv werden und gruppenweise verschiedene Übungen ausprobieren. Dabei konnten sie sich sowohl an Online-Einstellungstests, einer Selbstpräsentation sowie an verschiedenen kleinen Rollenspielen versuchen. So sollte beispielsweise eine sportlich nicht so engagierte Freundin von einem gemeinsamen Probetraining in einem neuen Fitness-Studio überzeugt werden. Hierbei konnten die Schülerinnen und Schüler gleich praktisch den systematischen Gesprächsverlauf nach der sogenannten KIVA-Methode – mit Kontakt-, Informations-, Verhandlungs- und Abschlussphase anwenden.

Frau Goss-Schwarzenberg stand bei den praktischen Übungen mit vielen hilfreichen Tipps zur Seite und gab im Anschluss auch individuelles Feedback.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Frau Goss-Schwarzenberg für die beiden äußerst interessanten und vielseitigen Nachmittage.

Katrin Westermeier, KBO