Nach einem Jahr Pause wegen Corona waren sich alle Beteiligten einig: Die achte Auflage des Freisinger Meisterkurses war ein voller Erfolg. Beim Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag in der Camerloher-Aula gaben die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker eine Kostprobe ihres Könnens.
Der Hunger nach Live-Musik ist groß, nicht nur bei den Musikerinnen und Musikern, sondern vor allem auch bei den Zuhörern. Endlich wieder ein Konzert in der Aula des Camerloher-Gymnasiums!

Die Aula war beim Abschlusskonzert des 8. Freisinger Meisterkurses – die aktuellen Abstandsregeln natürlich einhaltend – bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Livekonzert sei einfach ein anderes Erlebnis als ein Streaming-Konzert, so Professor Vogel, der zusammen mit Franz Scheuerer diesen Meisterkurs leitete. Frohe Gesichter bei allen, nicht nur bei den jungen Musikerinnen und Musikern auf der Bühne, sondern auch bei den vielen Zuhörern. Und was ein Streaming-Konzert nicht vermitteln kann, sind die Gespräche nach einem Konzert. So standen Künstler wie Zuschauer noch lange nach Konzertende im Schulhof und ließen gut gelaunt das wunderbare Konzert nochmals Revue passieren.

Trotz sommerlicher Hitze hat sich der Besuch des Abschlusskonzerts gelohnt. Die Talente präsentierten einen Querschnitt durch die klassische Musikgeschichte und sie legten sich nach so langer Zeit ohne Bühnenauftritte mächtig ins Zeug. Es wäre freilich unangemessen, bei den vielen Talenten eine Rankingliste zu erstellen und so wie bei den Profimusikern Kritik zu üben. Alle gaben ihr Bestes, interpretierten ihre Stücke einfühlsam und bewiesen auch den Mut zur Virtuosität. Respekt vor diesen Leistungen!

Professor Vogel moderierte das Konzert in gewohnt souveräner und unterhaltsamer Manier. Er informierte über die Stücke und er plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen. Er und Franz Scheuerer hätten mit ihren Schützlingen während des Meisterkurses manchmal sehr streng sein und Kritik üben müssen. „Aber Tränen gab es keine“, war Vogel sehr froh. Die Kritik dürfe allerdings nicht so heftig sein, dass die Jugendlichen die Lust am Musizieren verlieren, betonte Vogel. „Ich hoffe, Franz Scheuerer und mir ist das gelungen“, so Vogel.

Die Freisinger Stadträtin Maria Lintl hatte vor vielen Jahren die Idee zu diesem Meisterkurs, ist nach wie vor der treibende Motor und kümmert sich vor allem um die Finanzierung. Sie bedankte sich nicht nur bei den Kursteilnehmern, die ihre Ferien darauf verwendet hatten, um sich auf den Meisterkurs intensiv vorzubereiten, sondern auch bei allen Organisatoren, besonders bei Andrea Bliese, Schulleiterin des Camerloher-Gymnasiums. Das Abschlusskonzert, so Lintl, am „seidenen Faden“ gehangen. Andrea Bliese habe dann mit allen notwendigen Hygieneauflagen (3 G Regel) das Konzert noch möglich gemacht. Der Meisterkurs wird in Kooperation zwischen dem Camerloher-Gymnasium und der Städtischen Musikschule Freising organisiert. Lintl bedankte sich bei Sebastian Brand (Fachschaftsleiter Musik am Camerloher) und Odilo Zapf (Leiter der Städtischen Musikschule), und natürlich bei Professor Ulrich Vogel (Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) und Franz Scheuerer (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks).

Am Ende erhielten die Nachwuchsmusikerinnen zurecht langanhaltenden Applaus, aus den Händen von Ulrich Vogel und Franz Scheuerer Urkunden und zum Stillen des Hungers eine große Oktoberfestbreze.

Klarer Fall: Alle Beteiligten hoffen, dass es nächstes Jahr eine Neuauflage des Freisinger Meisterkurses gibt, dann ohne Zuschauerbeschränkungen und dann mit noch mehr Publikum beim Abschlusskonzert.

Teilnehmer: Kathrin Bendiz (Gesang), Emanuel Brennich (Gesang),  Julia Gebhardt (Violine), Sarah Hölzl (Violoncello), Manuel Huber (Gesang), Charlotte Lasch (Klavier), Marlene Lasch (Klavier), Lilli Neidiger (Violine), Hannah Reth (Trompete), Liliana von Schilling (Klavier), Felix Rahimpour (Klavier), Maxim Rahimpour (Violoncello), Franziska Schimming (Klavier), Chiara Simonis (Violine), Marie Simons (Violine), Sehmuel Wagner (Klavier), Johannes Wiedenhofer (Klavier), Maxi Wolf (Klavier).

 

Peter Spanrad