Unter dem Motto „Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich“, starteten wir Schüler des gleichnamigen P-Seminars mit unseren Seminarleitern Frau Spies und Herr Meyer am Anfang des Schuljahrs 2015/2016 die Planung für eine einwöchige Tour.

Das Ziel sowie die Art der Fortbewegung war völlig offen, sodass wir einige Stunden damit verbrachten, den ersten groben Plan zu entwerfen. Die einzige Vorgabe war dabei zum einen, dass die An-, und Abreise insgesamt nicht länger als 24 Stunden dauern sollte, zum anderen, dass wir uns aus eigener Kraft bewegen wollten. Außerdem einigten wir uns bereits am Anfang darauf, auf unserer Tour in Zelten zu schlafen und alle nötigen alltäglichen Mittel wie Kochutensilien oder Lebensmittel selbst mitzunehmen. Mitten in diese Vorbereitungszeit fiel auch unsere erste Probewanderung. Um unsere Fitness zu testen und das Gefühl für eine selbstorganisierte Wanderung zu bekommen, starteten wir am 24.9.2016 zur „Freisinger Hütte“ am Tegernsee. Nach einem gemütlichen Abend mit Pasta kehrten wir am nächsten Tag mit einer Menge Erfahrung im Gepäck wieder zurück nach Freising. Inzwischen stand auch unser Ziel fest: Budweis. Nach einem kritischen Auswahlverfahren setzte sich die Idee der Lehrer durch, den Bayrischen und Böhmischen Wald zunächst zu Fuß zu durchqueren und daraufhin weitere drei Tage mit dem Kanu auf der Moldau zu fahren. Die Kombination aus wandern und paddeln erschien uns allen als gute Abwechslung. In den weiteren Wochen ging es an die genaue Planung und die Festlegung des Termins.

Als die Reise am Montag, den 1.7.2016 mit unseren Seminarleitern und den Begleitern Frau Raschke und Herr Dr. Bscheider startete, war die gesamte Tour bis ins letzte Detail geplant. Bei der Vorbereitung trennten wir uns in viele kleine Arbeitsgruppen, wie zum Beispiel „Sponsoren“; „Tourenplanung“, „Packliste“ oder „Sport“. Der letztgenannte AK bereitete uns in Sportstunden auf die konditionelle Belastung während der Wanderung vor. Schon unser erster Tag verlangte nämlich einiges von uns. Mit 1237 Höhenmeter und einer Strecke von 11,66 km starteten wir in der Nähe des Dreisessels und dem Dreiländereck Deutschland-Österreich-Tschechien, wo wir die Pausen einlegten und den wunderschönen Ausblick genossen. Auch der erste Abend auf dem etwas zu kleinen Notübernachtungsplatz und die Nacht überstanden wir gut, sodass wir am nächsten Tag zu unserer zweiten Etappe starten konnten. Diese war wohl die anstrengendste, da wir mit 22,6 km am zweiten Tag die längste Strecke fußläufig zurück legten. Nachdem wir an unserem letzten Tag, an dem wir zu Fuß unterwegs waren, die Strecke durch eine Zugfahrt etwas verkürzten - diese Möglichkeit hatten wir auch schon am Tag zuvor genutzt, da der nötige Weg vom Dreiländereck zur Moldau-Einstiegsstelle ganz ohne Hilfsmittel nicht zu bewältigen war - und die Mittagspause auf dem Baumgipfelpfad in Lipno verbracht hatten, neigte sich unsere Wanderung dem Ende zu. Weiter ging es am vierten Tag von Vissy Brod aus mit dem Kanu. Insgesamt legten wir in den kommenden drei Tagen etwa 70 km auf dem Wasser zurück und lernten dabei auf einer Wasserrutsche ein Wehr zu durchfahren, am Ufer zu landen und auch das ein oder andere Boot nach einem kurzen Tauchgang auszuleeren. Die Nächte verbrachten wir jeweils auf einem Campingplatz, die mal etwas größer, mal etwas kleiner ausfielen, jedoch aber immer mit einer Feuerstelle ausgestattet waren, sodass die Abende bei einer gemütlichen Runde um das Lagerfeuer ausklangen. Auch das Kochen klappte erstaunlicherweise sehr gut, sodass wir jeden Morgen nach einem frischen Porridge aus der Tüte einsatzbereit und in voller Vorfreude auf den Tag mit unserem Guide Michael starteten. Unsere Rucksäcke wurden uns an Land nebenher transportiert, da wir der Gefahr am Abend in nassen Schlafsäcken schlafen zu müssen aus dem Weg gehen wollten. Den letzten Tag verbrachten wir in Budweis, dem Ziel unserer Reise. Den Vormittag konnten wir alle individuell gestalten, mittags trafen wir uns zum Essen und nachmittags besichtigten wir die Brauerei des berühmten „Budweiser“ Bieres.

Pünktlich zum EM – Halbfinale waren wir wieder zurück in Freising und freuten uns, die kalten Nächte auf harten Isoliermatten gegen unsere warmen Betten einzutauschen. Nichtsdestotrotz war diese Erfahrung einmalig und wir sind sehr stolz, dass wir alle zusammen durchgehalten haben und die Reise so erfolgreich abgelaufen ist.

Um unseren Familie, Mitschülern, Lehrern, Sponsoren oder einfach nur Sportbegeisterten von unseren Erlebnissen zu berichten, veranstalteten wir am 12.10.2016 einen Informationsabend in der Aula unserer Schule. Dabei ließen wie unsere Reise Revue passieren, zeigten Bilder und Videos und erzählten von unserer Tour. In der Pause konnten sich die Zuhörer mit Essen und Getränken stärken oder die Route nochmal im Einzelnen auf den vorbereiteten Stellwänden begutachten.

Das P-Seminar Sport und Biologie bedankt sich bei seinen Lehrern Frau Spies und Herrn Meyer, bei den Begleitern Frau Raschke und Herr Dr. Bscheider, sowie den Sponsoren. Ohne diese Unterstützung wäre die Reise nicht möglich gewesen und wir hätte diese unglaublichen Erfahrungen nicht sammeln dürfen. Das P-Seminar