Am Samstag, den 15.10.2016, besuchte die Klasse 10a des Camerloher Gymnasiums das Asamtheater in Freising, um „Gelähmte Schwingen“ und „Erster Klasse“ des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma anzuschauen. Die zwei Einakter wurden von der Laienbühne Freising inszeniert.

Voller Vorfreude ging es nach einen gemütlichen kulinarischen Schmankerl und einer Runde Schafkopfen im „Gefängniskeller“ zum Asamtheater. Dort wurde eine exklusive Führung hinter die Kulissen der Laienbühne von der Vorsitzenden des Laientheater Freising, Frau Flohr, gemacht. Ursprünglich diente der Gebäudekomplex in der Freisinger Altstadt im Jahre 1695 als kirchliche Hochschule, somit bieten die Räumlichkeiten genügend Platz für andere Vereine der Stadt Freising. Unter anderem befindet sich auch der große und vielseitige Kostümfundus des Theaters unter diesem Dach.

Dort traf man auch die Akteure des Theaters an, die sich schon für ihren Auftritt fertig machten. Mit kräftig dankendem Applaus endete die sehr interessante und abwechslungsreiche Führung durch das Asamtheater. Dann betrat man das Herzstück des Gebäudes, damals die fürstbischöfliche Aula und heute der schönste Veranstaltungsaal Freisings, den Asamsaal. Seine barocke Ausstattung und die Fresken an der hohen Decke von Georg Asam verleihen diesem Raum seinen eigenen Charme, man fühlt sich sofort wohl und er ist perfekt für diese Art von Aufführungen. Die Zuschauer nahmen ihre Plätze ein und der Saal verdunkelte sich. Gespannt richteten sich die Blicke auf die hell erleuchtete Bühne und der erste Einakter ,,Gelähmte Schwingen“ begann. Der jahrelang umjubelte Dichter Otto Haselwanter versteht die Welt nicht mehr, denn sein Stück kam bei den Zuschauern nicht so an wie er erhofft hatte. Zu allem Leidwesen stellen sich sogar seine Schwiegereltern gegen ihn. Seine letzte Hoffnung ist nun sein neues Stück. Ob dies erfolgreich sein wird und dem Publikum modern genug ist? Eins sei gesagt, das Lachen ist garantiert bei dieser hervorragenden Schauspielkunst der Laienbühne.

Nach einer kurzen Pause wurde der zweite Teil mit dem Titel „Erste Klasse“ aufgeführt. Bei diesem Stück wurde der Zuschauer auf eine amüsante Zugfahrt mit nach München mitgenommen. Das Abteil der Ersten Klasse ist vollbesetzt. Keiner kennt sich. Einer unterhält das ganze Abteil, bis die Nerven der Mitreisenden bis zum Zerreißen gespannt sind. Dieser eine ist kein anderer als der Landtagsabgeordnete Josef Filser. Als dann noch sein Freund ins Abteil zusteigt, beginnt für den Zuschauer ein amüsantes Theater.

Leider sind die Zeiten am Asamtheater nicht spurlos vorbeigegangen und das Gebäude wird demnächst wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wer also das ganz besondere Flair des bayerischen und barocken Charme erleben will, sollte sich beeilen.

Besonderer Dank gilt Frau Flohr , die uns Einblick in das Theaterleben der Laienbühne Freising gezeigt hat, und unseren beiden Begleitern, Herrn Gottfried und Herrn Decker.