Gleich fünf Filmbeiträge des Camerloher haben sich für die Filmtage Bayerischer Schulen nominiert. Seinem Ruf als Brutstätte der Filmkultur hat das Camerloher-Gymnasium heuer wieder alle Ehre gemacht. In ganz unterschiedlichen Zusammenhängen entstanden eine Vielzahl so guter Filme, dass fünf davon bei den renommierten Filmtagen Bayerischer Schulen eingereicht werden konnten.

Im Wahlkurs Trickfilm unter der Leitung von Judith Treimer-Schebler entstand der Pixilationfilm „Tip it“, der von drei Schülerinnen handelt, die mitten im Unterricht entdecken, dass man die Stifte ihres Mäppchens als Zauberstäbe benutzen kann. So lassen sich Smarties in den Mund zaubern, Frisuren verändern, Mitschüler zum Tanzen bringen und Hausaufgaben rückgängig machen. Der zweite im Wahlkurs entstandene Film ist die Tafelanimation „Ball Desaster“. Hier wird die abenteuerliche Reise eines kleinen Balls nachvollzogen, der schließlich gar eine Explosion auslöst und einen Vulkan zum Ausbruch bringt. Jedes der über 100 Einzelbilder wurde aufwändig an der Tafel gezeichnet und abfotografiert.

Schon seit über drei Jahren arbeitet der junge Filmemacher Marcel Rinder an seinem Herbiefilm „The real one“. Ausgangspunkt ist ein misslungenes Rennen mit selbst gestylten Kettcars. Als der recht zerknautschte Kettcar-Herbie stehen bleibt, machen die Rennfahrer ihrem Unmut Luft und werden prompt erhört. Vor ihnen taucht plötzlich „the real one“, der eine echte Herbie auf und lädt sie zu einer Spritztour ein. Doch das eigensinnige Auto macht sich selbständig, nimmt an einem Rennen mit großen Boliden teil, was nicht gut ausgeht. Doch kurz vor dem Zusammenprall sind die beiden Rennfahrer wie durch ein Wunder wieder zurück auf ihren klapprigen Kettcars, die sie jetzt erst richtig zu schätzen wissen. In dem Film werden auf sehr geschickte Weise reale Filmbilder mit sehr komplizierten, am Computer animierten Elementen verbunden.

Bei einer Exkursion des Additums Kunst ins Ruhrgebiet entstand der Experimentalfilm „Moving stairs“ von Lisa Thiel. Aus allen möglichen Perspektiven nahm sie Rolltreppen auf, stehende und laufende, Treppen mit und ohne Passagiere. Diese Szenen wurden durch Geschwindigkeitsanpassungen und Schnitt zu einer schwungvollen Rolltreppensinfonie zusammengesetzt, die mit dem Lied „Funky town“ unterlegt wurde.

Der fünfte Beitrag war die Dokumentation „Ein Tag im Karzer“, welche eine Gruppe des Förderseminars takeoff für die Webseite „Die Namen der Dummen stehen überall geschrieben“ gedreht hatte, mit der sie bereits einen Landessieg beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten einheimsen konnte (karzer.camerloher-gymnasium.de). Mit Hilfe von Filmmaterial aus dem Asamgebäude, von Experteninterviews und kurzen Reenactmentszenen versuchen die Jugendlichen unterstützt von Gerhard Schebler der Frage aus den Grund zu gehen, was es mit der drakonischen Schulstrafe des Karzers auf sich hatte.

Obwohl 120 Filme aus ganz Bayern eingereicht wurden, schafften es überraschend alle fünf Teams des Camerloher-Gymnasiums zu den Schulfilmtagen in Gerbrunn bei Würzburg eingeladen zu werden. Ein Wochenende lang konnten die Schüler_innen die Filme der Konkurrenz anschauen und besprechen, an Workshops mit Profis teilnehmen und mit der Regisseurin Maike Conway diskutieren, die ihren Film „Corinnes Geheimnis“ vorstellte. Die jungen Filmemacher erhielten sehr wertvolle Anregungen und kehrten voller neuer Filmideen nach Freising zurück. Die Filme „Tip it“, „Ball desaster“ und „Moving stairs“ wurden zudem als Bayerische Landessieger 2015 ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!