Eine neue Konzertreihe am Camerloher-Gymnasium nennt sich „Camerkonzerte“. Einige Musiklehrkräfte hatten für die zweite Auflage am Freitagabend (15. Juli 2016) ein abwechslungsreiches und vor allem sehr anspruchsvolles Programm mit böhmischen Komponisten zusammengestellt. Zwei Stunden musikalischer Höchstgenuss waren das Ergebnis. Tosender Applaus am Ende des Programms.

Hauptinitiator der Camerkonzerte ist Thomas Noichl. Er will in regelmäßigen Abständen den Musiklehrkräften, ehemaligen Camerloherabsolventinnen und -absolventen sowie Schülerinnen und Schülern mit dieser Konzertreihe ein Podium bieten. In der Freisinger Musikszene hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen, dass diese Konzertreihe wohl höchsten musikalischen Ansprüchen genügt. Das Konzert „Aus Böhmens Hain und Flur“ am Freitagabend hätte sicherlich mehr als die rund 50 handverlesenen Zuhörer verdient gehabt. „Das ist ein wenig schade“, bedauerte Organisator Thomas Noichl ein wenig. Er gibt sich freilich zuversichtlich: „Über Mund-zu-Mund-Propaganda wird es sich schon noch herumsprechen, dass die Camerkonzerte attraktiv sind.“

Dass sich Thomas Noichl mit seinen anderen Musikkolleginnen und -kollgen als roten Faden ihres Konzerts Böhmen ausgesucht hatte, hing vor allem auch mit einem P-Seminar („Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich“) der Schule zusammen. Denn Anfang Juli hatten sich 28 Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften auf den Weg gemacht, durch Böhmens Wälder zu wandern bzw. per Boot auf der Moldau neue Eindrücke zu sammeln. Einige Impressionen hatte das P-Seminar in Fotos festgehalten, die die Konzertbesucher am Freitagabend beim Hören der bezaubernden Musik auf sich wirken lassen konnten.

Im Mittelpunkt des Konzerts stand der Komponist Antonin Dvorak. Mit seinem „Malickosti“ (Bagatellen) eröffneten Viona Schwaiger (Violine), Thomas Fuchs (Violine), Sabina Lehrmann (Violoncello) und Thomas Noichl (Harmonium) das Konzert. Dvorak, wohl einer der letzten Romantiker, schöpfte seine musikalischen Motive nicht nur aus seiner Naturbegeisterung, sodass die Landschaftsbilder des P-Seminars bestens damit harmonierten. Wer bei einigen seiner Stücke genau hinhört, kann auch die Rhythmik einer Dampflokomotive erkennen. „Dvorak war auch ein begeisterter Fan von Lokomotiven“, informierte Thomas Noichl das Publikum. Weiter ging’s dann im Programm mit Auszügen aus Dvoraks bekannten „Slawischen Tänzen“ (Mihaela Rogojan und Thomas Noichl vierhändig am Klavier). Julia Thomas (Klavier) und Thomas Fuchs (Violine) gaben vor der Pause Dvoraks „Sonatine G-Dur“ zum Besten. Ursula Esser (Klavier) setzte das Programm nach der Pause mit der emotionalen und dramatischen Sonate „Von der Straße“ von Leos Janacek das Programm fort, gefolgt von Zdenek Fichs „Poème in C-Dur, interpretiert von Julia Thomas (Klavier) und Thomas Fuchs (Violine). Den schwungvollen Schlussakzent setzten dann vierhändig am Klavier Mihaela Rogojan und Thomas Noichl mit einem weiteren Auszug aus Dvoraks „Slawischen Tänzen“. Vielen Dank für das wunderbare Konzert! sp