Seit nunmehr zehn Jahren pflegen die Französisch-Klassen des Camerloher-Gymnsium die deutsch-französische Freundschaft mit einem bunten Abend im Café Camerloher. Mit viel Musik, kleinen witzigen und informativen selbst produzierten Filmen und französischen Köstlichkeiten ließen die Schülerinnen und Schüler die kulturelle Vielfalt der Grand Nation am 18. Januar 2018 aufleben.

Französischlehrerin Silvia Betz und Musiklehrer Rodolphe Haimann hatten vor zehn Jahren die Idee zum Café de Paris. „Wir hätten nie gedacht, dass dieses Café de Paris zu einer festen Einrichtung an unserer Schule werden könnte“, so die beiden Lehrkräfte. Hintergrund war und ist der Élysée-Vertrag, der vor über 50 Jahren am 22. Januar 1963 vom damaligen deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle unterzeichnete wurde. Die Feindschaft zwischen den beiden Ländern wurde damit offiziell beendet und damit begannen ganz neue Beziehungen zwischen den beiden Nationen.

Auch beim zehnten Geburtstag präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 12 in einem bunten Programm die Grand Nation. Sie hatten nicht nur zahlreiche musikalische Beiträge vorbereitet, sondern beispielsweise auch einen Film produziert, in dem sie Menschen in Straßburg und Freising gefragt hatten, was sie von Frankreich halten. Für einige der Befragten ist Europa sehr wichtig. Der Europagedanke müsse aber reformiert werden, weil er in die Krise geraten sei. Andere kannten nicht einmal den Begriff „Brexit“.

Rodolphe Haimann hat sich in der Vergangenheit nicht nur einen Namen als Komponist gemacht, sondern er ist jetzt auch unter die Schriftsteller gegangen. Aus seiner sehr amüsanten Geschichte „Die Glühbirne oder Rudis Suche nach dem Einfall“, die sehr viel mit Frankreich auch zu tun hat, las er einen Ausschnitt vor.

Das Café de Paris ist aus dem Schulleben des Camerloher-Gymnasiums nicht mehr wegzudenken. Das sieht man allein am enormen Publikumszuspruch. Französisch Fachbetreuerin Veronika Eckl sieht das Café de Paris auch als wichtigen Beitrag für Europa. Darüber hinaus ist es für die drei Französichlehrkräfte am Camerloher-Gymnasium, Andrea Bliese, Silvia Betz und Veronika Eckl, sehr wichtig, Französisch nicht nur mit Grammatik und Schulbuch zu pauken, sondern sich mit der Sprache und dem Land in einem solchen bunten zweistündigen Abend auseinanderzusetzen. „Es verdient hohe Anerkennung, wie es unsere Schülerinnen und Schüler zwischen dem Schulaufgabenstress im Januar jedes Jahr wieder schaffen, ein so informatives und unterhaltsames Programm auf die Beine zu stellen", lobt Veronika Eckl das Engagement der Schülerinnen und Schüler. "Zeit für große Proben ist nicht vorhanden. Vieles muss improvisiert werden. Aber genau das macht auch den Charme unseres Café de Paris aus.“ sp